Warum LiebesGeschichte?
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, einen Podcast über Sex oder Geschichte zu machen, weil das für mich einfach zwei spannende Themen sind. Irgendwann ist dann der Groschen gefallen - warum nicht die beiden miteinander verbinden? Wir machen so ein Geheimnis aus dem, wie wir lieben und (leider oft) wen wir lieben, und versuchen da alle möglichen Kategorien dafür zu erfinden, und es gibt ganz viel Scham. Aber unsere Finger und Zungen und Penisse haben immer schon den Körperöffnungen anderer einen Besuch abgestattet, und die Suche nach dem Orgasmus ist ein großer Teil davon.
Auch bei Tauben gibt es Paarungsrituale, oder bei Löwen, aber kein Löwe ist jemals in Therapie gegangen weil er es schwer hatte, zu seinem Latexfetisch zu stehen. Eine Bienenkönigin hat quasi mörderischen Gruppensex, indem zahlreiche Drohnen ihr Geschlechtsteil auf sie schießen, und dann sterben. Und niemand nennt sie eine Schlampe. Manche männliche Affen spielen den ganzen Tag aneinander rum, und gleichgeschlechtliche Pinguine ziehen zusammen Kinder auf. Und niemand muss Angst haben, in Konversionstherapie geschickt zu werden, um "weniger schwul" zu sein. (Spoiler: das funktioniert nicht!)
Pornhub gibt es noch nicht lange, auch die Fotografie oder sogar der Buchdruck sind im Vergleich zur Länge der Existenz des Menschen lächerlich jung. Also möchte ich herausfinden, ob es davor schon Pornographie gab, wie man sich früher befriedigt hat, und ob die Fetische, die heute auf diesen Seiten existieren, und irgendwie neu und ausgefallen anmuten, das vielleicht gar nicht sind. Wenn wir an England zu Zeiten Queen Victorias denken, zum Beispiel, dann ist das immer sehr zugeknöpft und absolut unsexy. Dabei hat die Queen mit ihrem Mann Albert sehr gern viel Zeit im Bett verbracht, und in ihren Tagebüchern darüber geschrieben. Der älteste Dildo, den man bislang gefunden hat, wurde vor ca. 28.000 Jahren gefertigt. Und sogar im mittelalterlichen Nonnenkloster ging es ab und an heiß her…